SGP mit Punkteteilung gegen SC Nikolausberg

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Am herrlichen Sonntagnachmittag ging es vor zahlreichen treuen Anhängern auch für die SG Pferdeberg wieder los. Fiel das Spiel gegen Hainberg 2 noch der Pandemie zum Opfer, konnte der Tabellenführer gegen Nikolausberg beruhigt in die Partie gehen. Personell musste Kevin Oppermann dennoch puzzeln. Neben dem Kapitän Robert, fielen ebenfalls Ben Erik Mühlhaus, Lukas Wendland, Jannik Kock, Till Steinmetz, Julius Nolte für die Innverteidigerposition aus. Auch der Einsatz von Moritz Wüstefeld war lange fraglich, da er eine Fußverletzung aus dem Auslandssemester mitgebracht hat. Am Ende jedoch begann „Mo“ neben Tobias Handt in der IV. Jonas „Jones oder Atze“ Brämer gab sein Debüt als Winterneuzugang, der sich seit seinem Wechsel durch gute Trainingsleistung sofort ins Team gespielt hat. Urs Majchrzak und Erman Sas sind beide auf einem guten Weg, brauchen allerdings nach ihren Verletzungen noch ihre Zeit, um ihr Debüt zu feiern.

Wir wussten schon am Freitag was auf uns, und wahrscheinlich auch auf den Gegner zu kommen würde. Ein speziell geleitetes Fußballspiel, das dem Namen Fußballspiel aber über 95 Minuten nie so richtig gerecht werden durfte. Fußball besteht aus Körperkontakt, fair aber auch gerne mal hart geführten Zweikämpfen, Fußball besteht aus angepassten Emotionen, Leidenschaft (gerade nach langer Corona/Winterpause) und einer Menge Spaß an dem, was nicht überall auf der Welt aktuell möglich ist. Fußballer, egal in welchem Verein wir spielen, möchten diese Tugenden ausleben. Schlagen sie über die Stränge, wissen sie das sie dafür bestraft werden. Sie müssen sich aber auch wohl fühlen dürfen, Zweikämpfe führen zu dürfen, ihren Körper zwischen Ball und Gegner bringen dürfen, gestikulieren dürfen, kommentieren dürfen (alles sachlich, fast emotionslos). Als gegen 17 Uhr Ortszeit der letzte Pfiff in Tiftlingerode beim Stand von 1:1, nach 7 gelben und 3 Gelb/Roten Karten fiel, war jedem beteiligten Spieler klar, dass Fußball so leider niemals Spaß machen kann. Denn all die aufgezählten Tugenden, die ein Fußballspiel attraktiv macht, durften/konnten 22 Spieler heute nicht im Ansatz zeigen, weil sie Angst hatten. Angst bei jeder Kleinigkeit mit Rot dem Platz verwiesen zu werden. Gerade in dieser Klasse, wo es für alle Mannschaft um etwas geht, seien es Auf- oder Abstiege, seien es Dinge aus dem Training ins Spiel umzusetzen etc., bleibt nach dem Abpfiff Fassungslosigkeit und die Frage, wen es zukünftig als nächstes treffen wird.

Kommen wir aber zum Spielerischen.

Die SGP hatte sich für den Rückrundenstart viel vorgenommen. Hoch zu pressen, den Gegner beim Spielaufbau unter Druck setzen und frühe Ballgewinne erzwingen. Dies ging gerade in Halbzeit eins aber wenig auf, da die Gäste ausschließlich mit langen Bällen agierten.
Dennoch verteidigte unsere Hintermannschaft über die gesamte Partie gut. Aus dem Spiel gab es kaum eine nennenswerte Torchance über 90 Minuten zu verzeichnen, auf Seiten der Gäste. Aber auch wir taten uns gegen teilweise tief und kompaktstehende Gegner schwer, gerade im letzten Drittel. Anders als die Gäste versuchte die SGP durch schnelle Kombinationen aus dem Spielaufbau heraus aktiv zu werden. Auch stark geschlagene Diagonalbälle aus der IV heraus wurden eingestreut. Meistens allerdings blieben die Angriffsversuche in Halbzeit 1 am Gegner hängen, oder technische Fehler zwangen uns ins Gegenpressing, welches heute aber gut funktioniert hatte. Oder, na klar, wurden viele Situationen einfach weggepfiffen, wo sich alle fragten was jetzt los sei. Einmal blieb die Pfeife zum Entsetzen vieler allerdings stumm. Keanu Walter dribbelt mit Ball in den Strafraum und wird mit einem hart geführten Körpereinsatz von den Beinen geholt. Kein Pfiff, okay, kurze Diskussionen. Dann doch Pfiff, Stürmerfoul. Keanu schon gelb verwarnt,“ kam in dieser Situation knapp einer gelb-roten Karte davon“. Ja ihr lest richtig, wir wissen auch nicht warum. Mehr war in Halbzeit 1 aber auch nicht los.

NSC hatte einen sehr gut getretenen Freistoß an die Latte gezirkelt, der aber nicht gezählt hätte, da indirekt.

In der Halbzeit konnte man schon feststellen, dass wir kein schlechtes Spiel gemacht haben bisher. Allerdings hatte man das Gefühl, dass Körpersprache und Überzeugung besser werden mussten.

Die Hausherren wurden nun auch zielstrebiger und erarbeiteten sich zahlreiche Ecken und Torchancen.
In der 50. Minute dann Erleichterung und die verdiente Führung durch Tobias Handt per Kopf nach Ecke von Jonas Brämer. In der Folge verpasste man dann allerdings, den Deckel drauf zu machen. Thomas Reinold in Minute 64 und 70, Keanu Walter Minute 61, Julius Wüstefeld in Minute 56 und Luis Brandt 2 Minuten später verpassten alle das 2:0. Auf Seiten der Gäste weiterhin keine nennenswerte Chance.
Im Verlaufe der Partie wurde das Gemüt beider Teams dann immer dünner aufgrund beschriebener Situationen. Permanente sinnlose Unterbrechungen hatten zur Folge, dass es hektisch wurde, gelbe Karten wurden verteilt, Fouls gepfiffen wo keine waren. In der 79. Spielminute dann allerdings ein berechtigter Freistoß für die Gäste 20 Meter vor dem Tor. Luca Cucchiara in David Beckham Manier, zirkelt das Ding sehenswert über die Mauer in den Knick. Der Ausgleich aus dem Nichts. Über die restliche Zeit gibt der Liveticker dann Aufschluss. Gelbe und Rote Karten, die keine waren, zwangen die Hausherren kurzer Zeit in doppelter Unterzahl das Spiel zu Ende zu bringen.
Ein Riesenlob an Keanu Walter, der heute als Kapitän Robert Mühlhaus vertrat. Er puschte in doppelter Unterzahl seine Jungs nach vorne. Alle wollten den Sieg. Julius Nörthemann hatte dann kurz vor Schluss die Riesenchance zum Sieg. Eine Bogenlampe kratzte der Gästekeeper gerade so über die Latte.
Nach einer weiteren roten Karte für die Gäste war dann Feierabend in Tiftlingerode.

1:1 der Endstand in einem speziellen Spiel, wo beide Mannschaften heute, im Vergleich zu zeitgleich angesetzten Spielen, klar benachteiligt worden sind.

Der Blick geht allerdings nach vorne. Schon am kommenden Sonntag fahren wir nach Göttingen zu Hainberg 2 – Nachholspiel. Hier gilt es weiterhin zu Punkten, denn der scheinbar größte Konkurrent um den Aufstieg schläft nicht. Croatia Göttingen hat beide Spiele gewonnen, 12 Tore geschossen und ist bereit. Sind wir es auch?